Quartiersbezogene Ansätze spielen dabei eine wichtige Rolle, da hierbei nicht nur Einzelobjekte betrachtet werden, sondern komplette Stadtteile auf ihr energetisches Sanierungspotenzial bei der Wärmeerzeugung untersucht werden. Kommune und Bewohner profitieren dabei gleichermaßen durch die Entlastung von Portemonnaie und Stadtkasse, denn die Versorgung eines Quartiers durch Nahwärme verbessert die Wirtschaftlichkeit gegenüber dem Betrieb von Heizungsanlagen in jedem einzelnen Haus deutlich. Mit positiven Folgen für die Stadtentwicklung, denn Kosten und Verfügbarkeit der Energieversorgung werden Bürgern als Kriterien für die Ansiedlung zunehmend wichtiger.
Im Bereich der Nahwärme bieten insbesondere Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen großes Potenzial, denn ihr Wirkungsgrad liegt deutlich über dem anderer Technologien. Durch die Nutzung der bei der Stromerzeugung entstehenden Abwärme als Raum- oder Prozesswärme erhöht sich der Wirkungsgrad der Anlage auf 80 bis 90 Prozent. Die Folge: Der Energiebedarf der Anlage wird merklich gesenkt, sodass auch die Treibhausgas- und CO2-Emissionen deutlich reduziert werden. Eine kosteneffiziente Sanierungsmaßnahme mit großer Wirkung.
Gasbasierte Quartierslösungen: Der größte Klimaschutz zum kleinsten Preis
Bei der Umsetzung von Quartierskonzepten können Kommunen langfristig das Klima und die Kasse entlasten, wenn sie auf den richtigen Energieträger setzen. Die Strategieberatung nymoen hat vor diesem Hintergrund verschiedene Versorgungskonzepte einander gegenübergestellt. In der Modellrechnung wurden gas- und strombasierte Technologielösungen für ein Neubau- und ein Bestandsquartier miteinander verglichen. Basis der Berechnungen waren ein Bestandsquartier mit 100 teilsanierten Einfamilienhäusern sowie ein Neubauquartier mit 225 Einfamilienhäusern.
Das Ergebnis: Die Modellrechnungen belegen in beiden Fällen die klare Überlegenheit der Gas-Technologien, die in Form eines Blockheizkraftwerks (BHKW) und einer Brennstoffzelle berücksichtigt wurden. So liegen die Kosten der Wärmebereitstellung mit einer Gas-Lösung, die mit einer Biogas-Beimischung von 30 Prozent kalkuliert wurde, mit 10,8 Cent/kWh unter denen der Stromalternative mit 12,9 Cent/kWh. Zudem fallen die CO2-Emissionen bei Quartierskonzepten auf der Grundlage von Gas etwa 35 Prozent geringer aus als bei der strombasierten Wärmepumpe, wenn man den heutigen Strommix berücksichtigt. Bei dezentralen Neubaulösungen können mit gasbasierten Brennstoffzellen-Heizungen gegenüber Stromwärmepumpen sogar bis zu 40 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden. Das zeigt: Gasbasierte KWK-Anlagen sind derzeit nicht nur die kostengünstigsten, sondern auch die saubersten Lösungen. So kann schon ein einzelnes Stadtviertel in großem Stil zum Klimaschutz beitragen und dabei auch noch Geld sparen.